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08/2011
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50 Jahre Skispringen in Rothenburg an der Saale Die nachfolge en Ausführungen beruhen auf der Internetseite www.sfv-rothenburg.de (Autoren: P. Ott, W. Ott, L. Müller, R. Blümke, P. Valentin; letzte Fassung Mai 2011)
F O R T S E T Z U N G Das Jahr 1981 war für die Sportfreunde Hans-Jörg Buchholz und Wilmar Ott mit Ereignissen verbunden, die für den hiesigen Skiverein später noch bedeutsam werden sollten. Hans-Jörg Buchholz übernahm den Vorsitz der damaligen BSG Motor Rothenburg (jetzt TSV Stahl Rothenburg e.V.) und bekleidet diese Funktion, durch alle Höhen und Tiefen gehend, nunmehr bereits seit 30 Jahren. Für seinen langjährigen persönlichen Einsatz um die Belange des Vereins gebührt ihm ein besonderes Dankeschön.Wilmar Ott (14 Jahre beim SCM Zella-Mehlis agierend) wurde im Februar 1981 bei der DDR Kinder-und Jugendspartakiade in Oberhof mit seiner Trainingsgruppe bester Nachwuchstrainer im Skisprung der DDR. Am 01.August 1981 kehrte er nach Rothenburg zurück und übernahm für die nächsten 25 Jahre die Funktion als Stellvertreter und Cheftrainer des Skivereins. Unter seiner sportlichen Leitung und seinem Trainerteam in Rothenburg gelang es, junge Sportler wie Kay Werner, Andreas Wank und Christoph Müller sowie weitere Sportfreunde, die zum SCM bzw. nach Oberhof delegiert wurden, zu nationalen und internationalen Erfolgen zu führen. Mit zwei Juniorenweltmeistertiteln und einer Olympischen Silbermedaille durch Andreas Wank ist der Rothenburger SFV erfolgreichster Skiverein in Sachsen-Anhalt. Die regionalen und überregionalen Erfolge seiner Sportler sind längst nicht mehr zählbar. Unbedingt hier zu erwähnen sind jedoch der 8. Platz für Jessica Blümke 2001 bei den 1.Damenmeisterschaften im Skisprung der Bundesrepublik Deutschland und der 3. Platz bei den German Masters 2002 der Männer in Lauscha (Amateurmeisterschaft) für Jens Jungk. Einen herben Rückschlag mussten die Rothenburger Skisportler verkraften, als 1983 aus drei alten Munitionsbunkern der Mansfeld-AG ein großer ZV-Bunker für die SED-Bezirksleitung Halle gebaut wurde. Sechs Monate lang war das Schanzenareal mit Baumaterial und Bauzubehör blockiert, so dass überhaupt kein Sprungbetrieb möglich war. Die damit verbundene Abwanderung von Sportlern war bis 1990 nicht wieder zu kompensieren. Mit der politischen Wende im Jahre 1990 brach die finanzielle Unterstützung durch das Draht- und Seilwerk Rothenburg weg. Die Gemeinde als neuer Eigentümer konnte dafür keinen Ersatz bereitstellen. Die BSG Motor nannte sich in TSV Stahl um, und aus der Sektion Ski wurde eine Sparte in diesem Verein. In dieser Phase der Orientierungslosigkeit beschlossen fünf übriggebliebene Skisportler, den Sportbetrieb auf kleiner Flamme mit eigenen Mitteln weiterzuführen. Neue Partner im nun vereinten Deutschland kamen hinzu. Dazu zählen unter anderem die Wintersportvereine in Baiersbronn/Schwarzwald, Braunlage, Bad Steben und Königsbronn/Schwäbische Alb. Durch glückliche Umstände gelang 1996 ein ABM-Einsatz, in dessen Folge die verrotteten Anläufe beider Schanzen erneuert und mit einer Glas-Anlaufspur ausgerüstet werden konnten. Die dadurch gewonnene höhere Anlaufgeschwindigkeit wurde dazu genutzt, den K-Punkt der Jugendschanze von 30 auf 34 m zu erweitern und die Trainingsbedingungen damit weiter zu verbessern. So konnten die Nachwuchssportler Patrick Valentin und Andreas Wank soweit qualifiziert werden, dass sie ab 1998 Aufnahme im Sportgymnasium Oberhof fanden. Während Patrick Valentin durch mehrfache Verletzungen zurückgeworfen wurde, gelang Andreas Wank ein steiler Aufstieg im Leistungssport. Er wurde Deutscher Schülermeister 2000, Deutscher Jugendmeister 2005, Doppeljuniorenweltmeister 2008 in Zakopane/Polen und Deutscher Meister der Männer 2009 und Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver/Kanada. Darauf sind die Rothenburger mit Recht stolz. Im gleichen Jahr wurde die Schülerschanze, auf der Andreas Wank das Skispringen erlernt hatte, nach ihm benannt. Nach 40 Jahren unermüdlicher Arbeit an der Spitze des Rothenburger Skisports gab Peter Ott am 03. Dezember 2000 die Amtsgeschäfte in jüngere Hände. Er hinterließ seinem Nachfolger Ronald Blümke einen leistungsfähigen Stamm von ehrenamtlichen Mitarbeitern, darunter sechs ausgebildete Übungsleiter und fünf qualifizierte Kampfrichter, aber auch ein in allen Altersklassen starkes und für die Zukunft hoffnungsvoll stimmendes Springerteam. In Würdigung seiner Jahrzehnte langen Tätigkeiten als Initiator und herausragender Gestalter des Rothenburger Skisports erhielt im Juli 2003 im Rahmen einer TV-Live- Übertragung die Jugendschanze den Namen „Peter-Ott-Schanze“. Nur wenige Monate später verstarb Peter Ott 68-jährig. Seit dem Jahr 2000 wurden durch den Sportfreund László Müller Kontakte zu anderen Skispringern ins Ausland geknüpft: zuerst in seine zweite Heimat Ungarn (SE Köszeg), später kamen Kontakte nach Slowenien, Rumänien, Holland und Slowakei hinzu. Die bereits bestehenden Kontakte zu Vereinen in Tschechien und in Polen wurden erneuert. So wurde im Juni 2003 ein 1. Internationaler Mattensprunglauf durch den kleinen Verein durchgeführt, an dem sechs ausländische Mannschaften teilnahmen. Mit diesem neuen Wettkampf, welcher nun jährlich stattfindet ( 2011 am 13. August), kamen große organisatorische und finanzielle Herausforderungen auf den Verein zu. Doch mit den internationalen Wettkämpfen und dem parallel dazu verlaufenden sportlichen Aufstieg von Andreas Wank gewann der Verein, der heute 46 Mitglieder zählt, auch wieder mehr und mehr an Bedeutung. So kam im Jahr 2004 auch der Ex- Bundestrainer Reinhard Heß nach Rothenburg. Heß bescheinigte dem SFV eine gute Vereinsarbeit, kritisierte aber auch den Zustand der Schanzenanlage, um zugleich den erstmals anwesenden Landrat zu bewegen, den SFV bei der Lösung von Problemen zu unterstützen. So wurde im gleichen Jahr an der Schanze eine Blechgarage aufgestellt, die zu einem Umkleideraum umgebaut wurde. Im darauf folgenden Jahr konnten durch die Bereitstellung von 46 000 Euro, die zu großen Teilen durch die Stadt- und Saalkreissparkasse, Lotto-Toto, den Landessportbund und die Stiftung Sport/Region Halle bereitgestellt wurden, die Schanzen mit den modernen grünen finnischen Matten neu belegt werden. Im gleichen Zeitraum wurde die Glasspur auf der „Peter-Ott-Schanze“ durch eine Edelstahlspur ersetzt. Diese Modernisierung der Schanzenanlage wurde durch den unermüdlichen und ehrenamtlichen Einsatz vieler Vereinsmitglieder erledigt, die dabei oft ihre komplette Freizeit opferten. Unentgeltliche Tätigkeiten im Umfang von über 2.700 Stunden fielen an. Im Jahr 2010 wurde dann die lange geplante Einhausung der Schanzen, welche durch den Skiverband gefordert wurde, begonnen. An dieser Stelle sei allen beteiligten Eltern sowie den unzähligen fleißigen sichtbaren und unsichtbaren Helfern in der 50jährigen Vereinsgeschichte gedankt. Ohne sie wäre das diesjährige erfolgreiches Jubiläum undenkbar. Im Januar 2011 gab Ronald Blümke die Vereinsarbeit in jüngere Hände. Seit dem 06.01.2011 wird der Verein durch Patrick Valentin geführt. Impressum : 500 Jahre Industriegeschichte Rothenburg a. d. Saale e. V. , OT Rothenburg, Am Kindergarten 11, 06193 Wettin-Löbejün Verantw. : P. Valentin