Die erfolgreiche Umsetzung der Grundanliegen des Vereins in seinen drei Projekten wäre ohne Bereitschaft und tatkräftigen Einsatz - auch gepaart mit Spaß am Tun - von Mitgliedern, Vorstand und praktischen Unterstützern niemals möglich gewesen. Unverzichtbar war vor allem in den Anfangsjahren seines Bestehens die Unterstützung durch das Draht- und Seil-werk Rothenburg/Westfälische Draht-industrie GmbH (WDI)) vor Ort, weitere Firmen und durch die Gemeindeverwaltung Rothenburg/S. Sehr hilfreich war auch die Frauengruppe der Unterstützer, die seit Jahren in mehr oder weniger regelmäßigen, in der wärmeren Jahreszeit beinahe monatlichen Einsätzen in den Räumlichkeiten des Vereins u. a. für Ordnung und Sauberkeit sorgte, den Vereinsraum für Veranstaltungen von Gästen vorbereitete und Pflegearbeiten auf dem Schulhof, am Aufgang zum Schulgebäude wie auch im Schulgarten verrichtete. Eingebunden war die Gruppe auch in Arbeitseinsätze auf der Schlackenhalde. Eine besondere Würdigung verdient vor diesem Hintergrund Peter Stuffrein (4.6.1940-17.1.2023). Er nimmt einen besonderen Platz in der Erinnerung der Vereinsmitglieder, der Rothenburger und darüber hinaus ein. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke. Seit Beginn der Tätigkeit des Vereins im Winter 2008 hat P. Stuffrein hier seine zahlreichen Fähigkeiten, Talente und Interessen eingebracht. Sein handwerkliches Können kam u. a. in der Herstellung von Modellen der Dauerausstellung und vor allem aber in der ästhetischen Gestaltung des Vereinsraumes zum Ausdruck, der 2019 endgültig fertig gestellt werden konnte. P. Stuffrein war ein Mann der Tat, aber auch des geschriebenen Wortes, mit dem er sein ausgeprägtes Interesse an der Geschichte von Rothenburg/S. und Umgebung zur Geltung brachte. Wie bereits erwähnt, verfasste er 2008 die "Zeittafel der Geschichte von Rothenburg an der Saale", die er als Jahresrückblicke der "Rothenburger Geschichte(n)" ergänzte und die eine handliche chronologische Orientierung bietet. Er war auch der Autor der meisten bislang 59 Nummern der "Rothenburger Geschichte(n)". Ihre bisher letzte Nummer war die von ihm verfasste Ausgabe "Rothenburg 2021 - ein Jahresrückblick" vom Februar 2022. Für seine Verdienste um den Verein wurde Peter Stuffrein 2021 von Bürgermeisterin Klecar in einer Festveranstaltung des Vereins die Ehrennadel des Landes Sachsen-Anhalt übergeben, was ihn - wie er in seiner Erwiderung nachdrücklich zum Ausdruck brachte - mit Freude und Stolz erfüllte. Die drei Vorhaben sind, wie schon erwähnt, langfristig angelegt; sie hängen thematisch eng zusammen und ergänzen einander. Sie bilden einen überaus interessanten Komplex, der es verdient, erhalten und gepflegt zu werden. Historische Schlackenhalde Es sei daran erinnert, dass die Rothenburger Halde zwischen 1415 und 1820 durch das Verkippen von Schlacke entstanden war, die bei der Verhüttung von Kupferschiefer massenhaft anfiel. Nach Beendigung dieser Praxis wurde die Halde bebaut und bis Anfang der 90er Jahre bewohnt, bis schließlich Anfang 2008 die verfallenden Gebäude abgerissen werden konnten. Auf die Gestaltung dieses Haldenplateaus konzentrierte sich vor allem 2009 die Arbeit des Vereins, nachdem eine Nutzungsvereinbarung mit der WDI, der Eigentümerin des Geländes, abgeschlossen worden war. Im September 2009 konnte die Schlackenhalde für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Es folgten die Umzäunung des Haldengeländes, die Reparatur des Daches des auf der Halde verbliebenen Stallgebäudes und seine Sanierung, die Errichtung von Tischen, Bänken und einer Aussichtsplattform mit Blick auf das untere Saaletal und schließlich die Erstellung und Aufstellung von sehr ansprechenden Schautafeln, die über Tier- und Pflanzenwelt der natur-geschützten Umgebung - darunter über Haldenbewuchs -, über Kupferverhüttung und Schlacke, über Schifffahrt auf der Saale und Wasserkraft sowie über die Entwicklung der Drahtindustrie infor-mieren. Haldenplateau und Aufgang zur Halde werden regelmäßig gepflegt. Sie liegen unmittelbar am Saale-Radwander-weg, an einer seiner schönsten Stellen zwischen Rothenburg und Könnern. Sie haben seither v. a. in der Wandersaison - trotz offizieller Sperrung des Weges wegen Felssturzgefahr seit ca. 10 Jahren - zahllose Besucher angelockt. Ortskundige ignorieren die Sperrung und schneiden auch hin und wieder auf eigene Initiative den Weg frei. Inzwischen wurden Anfang 2022 Bundesfördermittel für die Verbesserung des Radwandernetzes, u. a. auch für die Hangsanierung am Saale-Radwanderweg, angekündigt, deren Umsetzung bei Rothenburg sich bislang verzögert hat. Seit 2022 ist die Auffahrt zur Schlackenhalde für Autos gesperrt. Dauerausstellung zur Industrie- und Ortsgeschichte von Rothenburg/S. Seit etwa 2010 haben sich die Arbeiten an und im Gebäude der "Alten Schule" und die Gestaltung der Dauerausstellung zum wichtigsten und dabei arbeits- und kosten- intensiven Anliegen der Vereinsaktivitäten entwickelt, was auf der Grundlage eines 2008 mit der Gemeindeverwaltung Rothenburg abgeschlossenen Nutzungsvertrages erfolgt. Es sei daran erinnert, dass das heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude den Rothenburgern von 1864 bis 1984 als Unterrichtsstätte gedient hatte und danach noch etliche Jahre als Schulhort und für andere Einrichtungen zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen genutzt wurde. Nach umfassender Räumung und Renovierung der in vieler Hinsicht vernachlässigten Räumlichkeiten wurden auf zwei Etagen sechs Ausstellungsräume und ein Versammlungsraum eingerichtet. Seit der Ausstellungseröffnung im Dezember 2013 erwarten den Besucher Schautafeln, Dokumente, Modellstudien und andere Ausstellungsstücke. Thematisch werden in den Räumen der Wirtschaftsfaktor Saale mit Wasserkraft und Schifffahrt, die Kupferverhüttung, die Draht- und Seilherstellung mit Ergänzungen zur Privatisierung durch die WDI und das Wirken des preußischen Magdeburg-Halberstädtischen Oberbergamtes zu Rothenburg (1772-1815) beleuchtet, dessen 250. Jahrestag 2023 mit einer Festveranstaltung des Vereins gedacht werden soll. Daneben wurden zwei Räume mit Exponaten aus dem Alltagsleben der Gemeinde bestückt. 2021 wurde das Thema "Leben im Dorf" durch einen Raum zur Arbeit der Feuerwehr ergänzt.
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