15 Jahre "500 Jahre Industriegeschichte Rothenburg a. d. Saale e.V." - Ein Rückblick Quelle: B. Fröhlich, 10 Jahre "500 Jahre Industriegeschichte Rothenburg an der Saale e. V., Nr. 46, Mai 2018; Protokolle der Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen Februar 2008 bis Mai 2022; Vereinsnachrichten 2017 bis 2022 Am 28. Februar 2008 wurde der o. g. Verein gegründet. Mit 11 Gründungsmitgliedern beginnend, hat sich seine Mitgliederzahl auf gegenwärtig 20 erhöht. Dr. Jens Borcherdt ist seitdem Vorstandsvorsitzender und verdient für seine stetigen Bemühungen besonderen Dank. Ehrenmitglied war bis zu seinem Tod 2018 Alfred Friemel. Große Verluste erlitt der Verein durch den Tod der besonders aktiven Mitglieder Rainer Haase, Horst Hörig, Peter Walzel und Peter Stuffrein. Durchgehend hat der gemeinnützige Verein seinem Gründungsanliegen entsprochen, nämlich einen spezifischen Blick auf die wechselvolle Geschichte des über 1000 Jahre alten Ortes Rothenburg/S. im Kontext der industriellen Entwicklung in Mitteldeutschland bzw. Sachsen-Anhalt zu richten, in deren Verlauf ein relativ kleiner Ort auf eine nahezu lückenlose ca. 500-jährige Industriegeschichte zurückblicken kann. Dabei hat sich die Konzentration der Aktivitäten des Vereins auf drei Projekte bewährt: die Aus- und Umgestaltung der "Alten Schule" in eine ansehnliche Dauerausstellung zur Industrie- und Ortsgeschichte von Rothenburg/S. wie auch zu einem schönen Platz für Veranstaltungen, die Gestaltung der historischen Schlackenhalde zu einem touristischen Anziehungs-punkt im unteren Saaletal und die immer mit Interesse erwarteten Ausgaben der "Rothenburger Geschichte(n)". Die Aktivitäten des Vereins in diesen drei Bereichen haben sein Bestehen zu einer Erfolgsgeschichte werden lassen. Das wurde wiederholt auf vielfältige Weise - auch offiziell - bestätigt: u. a. mit der Anwesenheit des Landrats des Saalekreises und der Bürgermeisterin von Wettin-Löbejün bei Projekteinweihungen und nicht zuletzt mit dem Besuch von Vertretern des Landesheimatbundes Halle/S. und des Ministeriums für Kultur Magdeburg. Nicht unerwähnt bleiben sollen in diesem Zusammenhang die kurzweilige Dokumentation des MDR-Fernsehens "Unterwegs in Sachsen-Anhalt - Entlang der unteren Saale, Erkundungen an den Ufern zwischen Kröllwitz und Alsleben" (04.08.2018) wie auch überhaupt die positive Resonanz der lokalen Presse. Die erfolgreichen Bemühungen des Vereins fanden ihre Bestätigung nicht nur ehrenurkundlich verbrieft, sondern auch in konkreter finanzieller Unterstützung, in deren Rahmen die Sparkasse, der Landrat des Saalekreises und einige besonders großzügige private Mehrfachspender herausragen und die Spenden von Rothenburgern gleichermaßen Erwähnung finden müssen. Mit dem besonders durch Veranstaltungen auch in der Öffentlichkeit sichtbaren Bemühen des Vereins, seine drei langfristigen Vorhaben umzusetzen und mit Leben zu erfüllen, konnte er sich Bekanntheit und einen anerkannten Platz in der Gemeinde Rothenburg/S. erarbeiten und dabei mit Sicherheit auch einen gewissen Beitrag zu Gemeinschaftssinn und Heimatverbundenheit leisten. Erinnert sei hier lediglich an den "Rothenburger Advent", der sich 2022 zum siebten Mal gejährt hat, an die Jubiläumsfahrt anläßlich des 100jährigen Bestehens der Eisenbahnstrecke Könnern-Rothenburg 2017, die von mehr als 1000 Interessenten begeistert genutzt wurde, oder an die Postkartenausstellung (1898-2010), die 2020 zahlreiche Besucher anzog. Erwähnenswert sind aber auch die monatlichen "Familientreffen", die sich über die Jahre erhalten haben und aus denen sich eine Art Freundeskreis entwickelt hat. Seine Bekanntheit im Ort und darüber hinaus erlangte der Verein aber in besonderem Maße durch seine Schriften, wie z. B. durch die bis Anfang 2022 regelmäßig erschienenen "Rothenburger Geschichte(n)", oder die von Peter Stuffrein 2008 verfasste Zeittafel, durch die aus Anlass des Jubiläums "1050 Jahre Rothenburg an der Saale" im Jahre 2011 verfasste, in Text und Bild sehr ansprechende Festschrift, aber auch durch seine mehr oder weniger regelmäßige Kommunikation im Amtsblatt der Stadt Wettin-Löbejün. Nach innen kommuniziert der Vereinsvorstand mit seinen Mitgliedern im übrigen seit 2017 über die "Vereinsnachrichten", um vor allem seine nicht in Rothenburg ansässigen Mitglieder über aktuelle und auch künftige Aktivitäten zu informieren. Das schließt auch die vor Beginn der Corona-Pandemie regelmäßigen wöchentlichen Arbeitsbesprechungen und gelegentlichen Arbeitseinsätze ein. Das nunmehr 15jährige Wirken des Vereins hat sich keineswegs immer reibungslos und ohne Probleme vollzogen. Beträchtliche Frost- und Wassereinbrüche 2020 bzw. 2021 am Schulgebäude mit erheblichen negativen finanziellen Folgen, mutwillige Zerstörungen auf der Schlackenhalde 2022/2023 mit Schäden an den Strukturen, aber vor allem Alter, Krankheiten und mehrfache Todesfälle haben die menschlichen und finanziellen Ressourcen des Vereins nachhaltig beeinträchtigt. Und nicht zuletzt die Corona-Pandemie mit ihren Beschränkungen hatte in mancher Hinsicht lähmende, negative Wirkungen auf alle Beteiligten.
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